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FACHARTIKEL

Business Intelligence – Vorsprung durch Wissen


 

Business Intelligence (BI) Software-Lösungen haben zurzeit Hochkonjunktur. Es ist festzustellen, dass sich in den letzten Jahren immer mehr Unternehmen mit dieser Thematik auseinandersetzen. BI polarisiert nicht nur, weil unterschiedliche Auffassungen betreffend ihrer Signifikanz vertreten werden, sondern auch in Bezug auf ihren Ursprung. Auf welche Weise und in welchem Ausmass sich BI auszahlen könnte, kann bei einem Besuch der Internet Expo in Erfahrung gebracht werden. Eines steht aber fest: BI ist mehr als reines Informationsmanagement.

 

Potenzielle Gefahren antizipieren statt reagieren

Der Begriff Business Intelligence ( dt . Geschäftsintelligenz, -analyse) bezeichnet im engeren Rahmen die permanente systematische Analyse des eigenen Unternehmens und seines Umfeldes mittels quantitativ-qualitativer Auswertungen der Daten. Das Begriffsfeld schliesst ebenfalls Competitive Intelligence ( dt . Konkurrenz- und Wettbewerbsforschung) mit ein, welches die Analyse der Konkurrenz und des sich ständig ändernden Marktes erweitert. Ein weiterer Aspekt stellt die Counter Intelligence dar, welche den Datenfluss und die Informationen des eigenen Unternehmens, die nach aussen dringen, analysiert und entsprechende Schwachpunkte aufdeckt.

Ziel dabei ist es, die Informationen in eine organisierte, verwertbare Form zu transformieren, um das eigene Unternehmen bezüglich strategischer Planung zu unterstützen und ihm gegenüber der Konkurrenz Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Im Vergleich zu herkömmlichem Datenmanagement stellt BI dem Unternehmen die Integration von ganzen Software-Applikationen zur integrativen Analyse über das Web zur Verfügung. BI ermöglicht dem Unternehmen, indem es beispielsweise entsprechende Kernelemente definiert oder Indikatoren für Zukunftstrends identifiziert, neue Möglichkeiten oder potenzielle Gefahren zu antizipieren, um nicht ausschliesslich defensiv darauf reagieren zu müssen.

 

„Wir ertrinken in Informationen, aber uns dürstet nach Wissen." John Naisbitt

 

Ursprung in der asiatischen Strategielehre

Der Begriff Business Intelligence wurde vor allem im angelsächsischen Raum Anfang der 80er-Jahre populär und hat sich primär aus der Marktforschung heraus entwickelt, wobei in Europa erst in den 90er Jahren eine diesbezügliche Sensibilisierung stattfand, sich mit dieser Problematik ernsthaft auseinanderzusetzen. Die asiatische Strategiekunde hingegen hat bereits vor mehr als 2500 Jahren die Grundsteine gelegt, welche im Krisenfall der Selbst- sowie der Feindanalyse oberste Priorität zumessen und den nachrichtendienstlichen Bereich als wichtigste Angelegenheit (eines Staates) betrachten:

 

„Wer seinen Feind kennt und sich selbst, wird nicht in hundert Schlachten geschlagen werden. Wer sich zwar kennt, nicht aber den Feind, wird für jeden Sieg eine Niederlage einstecken müssen. Wer weder sich noch den Feind kennt, wird in jeder Schlacht besiegt werden." Sun Zi

 

Dieser indirekte Ansatz stellt eine Kernaussage der asiatischen Strategie dar und wurde seit der Renaissance auch in die westliche Strategie integriert. Im 20. Jahrhundert fand er schliesslich den Weg in die heutigen Geschäftsprozesse. Ein Analyse-Konzept unter vielen in der Nachrichtenbeschaffung und Auswertung, das in den 1960er Jahren vorerst von den Nachrichtendiensten beschrieben wurde und als Intelligence Cycle bekannt wurde, kann folgendermassen umrissen werden:

 

Projektplanung      

 

Formulierung und Definition des Informationsbedarfs mittels Critical Intelligence Questions (CIO) und Critical Intelligence Topics (CIT)
Informationssammlung     Nutzen von Primärquellen und Sekundärquellen  
Verarbeitung  Strukturierung (u.a. Übersetzung) 
Interpretation  Analyse der gewonnenen Erkenntnisse, Simulationsmodelle 

Verbreitung

 

Übergabe der Ergebnisse an Entscheidungsträger, Projektplanung neuer Definitionen  


 
Zukunft lesen

Business IntelIigence ist kein Weg, die Zukunft exakt vorherzusagen, sondern erlaubt es den Unternehmen, dass die gesammelten Daten nicht ungenutzt bleiben und somit wertlos sind um eine strategisch-ökonomische Optimierung anzustreben. Basierend auf den Informationen soll BI vernünftige Vorschläge und Ratschläge für wichtige Entscheidungen liefern und ist somit eine Schlüsseldisziplin für die heutigen Unternehmen, um sich entscheidende Vorteile auf dem Markt verschaffen zu können. Software-Lösungen sind in diesem Kontext sicherlich ein wichtiges Element, sie ersetzen jedoch nicht eine umfassende und nachhaltige Gesamtkonzeption.

Trotzdem: In unserer modernen Welt ist es unerlässlich, sich mit dem Thema der Informationsbeschaffung und entsprechenden Software-Lösungskonzepten auseinanderzusetzen. Die Internet Expo bietet unterschiedlichsten Anbietern eine Plattform, bei denen sich Interessierte informieren können. Denn zum einen finden sich hier die Technologien, die in Zukunft wettbewerbsentscheidend sind - zum anderen zukunftsweisende Technologien, die sich im Business bzw. Competitive Intelligence einsetzen lassen.